Wo stehe ich?
Wenn Du Dich für einen Quereinstieg in ein fremdes Berufsfeld entscheidest, solltest Du dieses Vorhaben – ähnlich wie bei einem üblichen Jobwechsel – keineswegs unvorbereitet angehen. Als Quereinsteiger verlangen Personalverantwortliche von Dir branchenübergreifendes Denken und eine hohe Motivation, Dich in einem neuen Umfeld zurechtzufinden. Du solltest Dich fragen, welche Fähigkeiten Du bereits besitzt und wo Du noch Nachholbedarf hast, um in Deinem favorisierten Berufsfeld Fuß fassen zu können. Hierfür bietet es sich an, in Deinem privaten und beruflichen Umfeld nach einer ehrlichen Fremdeinschätzung zu fragen. Allerdings ist auch immer zu beachten: Ein Quereinstieg birgt einige Risiken. Die Eingliederung in das neue Umfeld kann manchmal lang und zäh werden. Sei Dir dessen immer bewusst, wenn Du über einen Quereinstieg nachdenkst.
Defizite wettmachen
Fehlende Kenntnisse kannst Du mit diversen Umschulungen oder Weiterbildungen wettmachen. Eine wichtige Beratungsstelle ist hier die Bundesagentur für Arbeit. Hier erfährst Du auch, ob eventuelle Kosten für eine Umschulung von der Arbeitsagentur übernommen werden. Mangelnde fachliche Kompetenzen, die zwangsläufig aufkommen, wenn Du in ein neues Berufsfeld einsteigst, kannst Du auch mit einigen „Soft Skills“ ausgleichen. Einige dieser sozialen Kompetenzen sind unabhängig von Branche und Ausbildungsstand gefragt, gerade Anpassungsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen sind bei einem Quereinstieg wichtig. In unserer Studie Soft Skills 4 Talent erfährst Du, welche Soft Skills aus Sicht der Arbeitgeber und -nehmer besonders wichtig sind.
Auch auf die Bewerbung kommt es an
Wenn Du Dich dazu entschließt, den beruflichen Neuanfang durch einen Quereinstieg in einen neuen Job zu wagen, musst Du Dir auch konkrete Gedanken über Dein Bewerbungsschreiben machen. Auch wenn Du bei Deinem neuen Wunschjob als Quereinsteiger natürlich nicht mit Berufserfahrung punkten kannst, gibt es einige Punkte die Du stattdessen in deiner Bewerbung angeben kannst.
Wenn Du die Möglichkeit bekommst, solltest Du in Betracht ziehen ein Praktikum in dem neuen Beruf zu machen. Einerseits hilft Dir das selbst, den neuen Job nochmal besser kennenzulernen. Andererseits zeigst Du damit bei der Bewerbung aber auch, dass Du weißt welche Fähigkeiten bei dem Job gefragt sind. Um den neuen Chef zu überzeugen, dass Du für den Beruf brennst, ist es gut, wenn Du deine Motivation für den Job erklären kannst.
Für einen Wechsel in einen technischen Beruf kann es zum Beispiel sehr helfen, wenn du erklärst, dass Du schon seit Deiner Jugend in der Freizeit an Autos rumschraubst. Außerdem ist es als Quereinsteiger wichtig, in der Bewerbung Deine Bereitschaft zur Weiterbildung zu signalisieren. Hast Du schon Weiterbildungen oder sogar Umschulungen gemacht? Sehr gut, dann packe die Zeugnisse unbedingt zu Deinen Bewerbungsunterlagen. Aber auch ohne bisher absolvierte Weiterbildungen kannst Du punkten: Gib in Deiner Bewerbung an, welche konkreten Weiterbildungen Du Dir schon rausgesucht hast und machen willst. Damit zeigst Du, dass Du am Ball bleibst.
Fachkräftemangel erleichtert Quereinstieg
Ob im Transport, Bergbau oder Produktion – Quereinstiege sind grundsätzlich in fast jeder Branche möglich. Doch gerade dort, wo zurzeit und in naher Zukunft akuter Fachkräftemangel herrscht, werden Quereinstiege besonders gefördert. Die Diakonie Deutschland bietet Interessierten einen Test an, der Dir bei der Entscheidungsfindung helfen soll.