Nettes Team wichtiger als Gehalt
Dabei ist eine gute Stimmung unter Kollegen enorm wichtig für das Arbeitsklima. Das zeigt die Studie „Arbeitsmotivation 2018“ der ManpowerGroup. Ein gutes Arbeitsverhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten erhöhen die Motivation im Job am stärksten. 65 Prozent der Deutschen ist ein inhaltlich spannender Job in einem netten Team sogar wichtiger als das Gehalt. Du kennst das bestimmt. Wenn Du weißt, dass Du Dir nächste Woche die Schicht mit einem netten Kollegen teilst, fällt Dir der Gang zur Arbeit am Montagmorgen gleich ein wenig leichter. Leider ist auch oft das genaue Gegenteil der Fall. Einige Kollegen haben es sich offensichtlich zum Ziel gemacht, schlechte Stimmung zu verbreiten und damit das Betriebsklima nachhaltig zu vergiften. Wie gehst Du mit solchen Kollegen am besten um?
Nicht explodieren!
Zunächst einmal solltest Du jeden Mitarbeiter respektvoll behandeln. Das erwartest Du schließlich auch. Damit schaffst Du die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Wenn sich Dein Gegenüber daran aber nicht hält, musst Du trotzdem versuchen, ruhig und sachlich zu bleiben. Das gestaltet sich manchmal schwierig, wenn Dein innerlicher Vulkan kurz vor dem Ausbruch steht. Doch eine endgültige Explosion solltest Du tunlichst verhindern. Ansonsten lieferst Du Deinem Gegenüber Argumente, die er im äußersten Falle gegen Dich verwenden kann. Bevor es dazu kommt, verlass einfach den Raum oder geh innerlich aus der Situation heraus und atme einmal tief durch. Dafür eignet sich schon ein kurzer Spaziergang über das Betriebsgelände.

Gespräch suchen
Mit ein wenig Abstand und kühlem Kopf solltest Du ein klärendes Vieraugengespräch mit Deinem Kollegen suchen. Erkläre ihm, was Dir in bestimmten Situationen nicht gefallen hat und gib ihm gleichzeitig die Möglichkeit, Dir seine Sicht der Dinge zu schildern. Gemeinsam solltet Ihr versuchen, konstruktive Lösungen zu finden. Wenn sich die Situation nicht bessert, solltest Du ihm – soweit es irgendwie möglich ist – aus dem Weg gehen und Deine Energie anderweitig einsetzen. Ganz nach dem Prinzip: Der Klügere gibt nach. Als letzte Instanz kannst Du Deinen Vorgesetzten einschalten. Dieser Schritt ist aber nur dann ratsam, wenn alle anderen Versuche gescheitert sind und Du Dich maßgeblich gestört fühlst.
Der Chef als Pulverfass
Doch nicht nur bestimmte Kollegen können nerven. Auch viele Vorgesetzte haben einen auffälligen Hang zum Ausrasten und Anbrüllen. Oft sind es lediglich Kleinigkeiten, die bei ihnen einen Wutanfall auslösen können. Das musst Du Dir aber keineswegs gefallen lassen. Wenn Dein Chef mal wieder überkocht und sich abfällig äußert, solltest Du ihm selbstbewusst entgegentreten und die Grenzen aufzeigen. Das Motto lautet: Kontra geben! Das heißt nicht, dass Du zurückbrüllen, sondern bestimmend und ruhig reagieren solltest. Dazu eignen sich Sätze wie „Inhaltlich höre ich mir alles an, aber nur, wenn der Ton stimmt!“ oder „Über die Inhalte jederzeit, auch jederzeit kritisch, aber nicht in diesem Ton“, meint Managementberater Rüdiger Klepsch. Wenn die Wogen wieder einigermaßen geglättet sind, kann auch hier ein Vieraugengespräch eine Besserung der Situation herbeiführen. Wenn Dein Chef beleidigend oder gar handgreiflich wird, begeht er eine Straftat. In diesen Fällen solltest Du umgehend den Betriebsrat einschalten. Im äußersten Fall kannst Du ihn sogar verklagen – diese Option solltest Du Dir aber vorab gründlich überlegen und auch nur dann in Erwägung ziehen, wenn der Fall relativ eindeutig ist.